Samstag, 10. Oktober 2015

weitere Vorbereitungen für den Winter - oder.....

- oder ..... oder "Die Schildkröten zeigen mal wieder, 

dass sie Wildtiere sind." - oder....

"Wie mich meine Schildkröten mal wieder verwundern."

Das Männchen-Gehege habe ich heute nochmal verkleinert,
 hier im Vordergrund, denn 2 der Fünfjährigen suchten sich
 ihre Schlafplätze immer rechts im hohen Gras. 
Da die Nächte demnächst kühler werden und ich zudem 
auch fürchte, dass die Kleinen trotz der festen Erde sich 
dort eingraben könnten, ist der Bereich jetzt ausgesperrt. 
Das Gestrüpp um das Frühbeet herum habe ich auch entfernt.
 Sieht jetzt nackt aus, bietet aber hoffentlich keinen
 interessanten Schlafplatz mehr. 
Julchen ist das einzige bei den Männchen, 
das sich noch aktiv zeigte in den letzten Tagen 
und ist auch heute zu sehen, hat sogar etwas gefressen, 
als ich mit dem Fotoapparat unterwegs war. 
Deshalb habe ich noch Wildkräuter aus dem unbenutzten
 Gehege geerntet und vor das Frühbeet gelegt.

Das Haus ist Hermanns Überwinterungsplatz, 
aber derzeit noch von Richard bewohnt. 
Richard, der sich in der Männchen-Gruppe ja den Kleinen 
gegenüber so rüpelhaft benommen hat, 
dass ich ihn seit Wochen in dem Hermann-Gehege halte, 
damit die Kleinen vor der Starre keinen Stress haben. 
Hermann hat das andere Häuschen, sehen wir gleich noch, 
und er kann in den ganzen Garten, 
bleibt aber seit bestimmt 2 Wochen im Bereich 
seines Zweit-Häuschens, das er sehr liebt. 
Von daher ist es o.k., dass Richard sein Haus bewohnt. 
Richard kommt auch hin uns wieder noch heraus, 
wenn die Sonne scheint. 
Er geht immer recht spät in die Erde. 
Ich habe vor, ihn wieder in die Männchen-Gruppe zu setzen, 
wenn die Griechen-Männchen alle eingegraben sind. 
Dann kann er sie nicht mehr stressen.

In den anderen Bereichen herrscht seit langem Ruhe, 
keiner zeigt sich, keiner frisst. 
Ich hatte 3 Gehege durch Teilung hergestellt, 
Ihr erinnert Euch, entsprechend der 3 Frühbeete. 
Und ich hatte die Bereiche mit Sträuchern und Kräutern
 durch Halbpalisaden abgetrennt, 
damit sich dort niemand eingräbt. 
Heute habe ich aus den 3 Gehegen wieder eins gemacht 
und die unwegsamen Gebiete links und rechts wieder
 freigegeben und dort, wo ich gehe, nochmal kurz gemäht,
 damit ich keine nassen Füße/Schuhe kriege. 
Soweit - so gut. Das war heute Vormittag. Keine Sonne. 
Im letzten Frühbeet sind seit Tagen alle 5 Schildkröten
 vergraben. Hier liegt jetzt die Stohmatte drauf, 
das Frühbeet muss sich nicht mehr erwärmen.
Und ich habe den Eingang mit einem Brett verschlossen.

Rechts in der Ecke eines der beiden anderen Frühbeete. 
Hier zeigen sich ab und zu noch Tiere, verlassen aber 
das Frühbeet schon lange nicht mehr. 
Diese Frühbeeteingänge habe ich jetzt auch verschlossen. 
Ich decke noch keine Strohmatte drüber, 
damit sich der vordere Teil noch erwärmen kann, 
was einige Schildkröten noch immer nutzen.
Hermann in seinem heißgeliebten Zweithaus. 
Ach - Ihr seht ihn nicht? 
Ich geh mal näher ran:   
Da isser doch!


Ich finde es von großem Vorteil, 
dass ich vom Weg aus in den Schlafteil 
der Frühbeete gucken kann.

Hier seht Ihr einen Teil des Männchen-Geheges, 
der jetzt nicht zur Verfügung steht.

Und hier der kleine Bereich für die, 
die doch noch einmal frische Luft schnappen wollen.

Julchen hat gerade gefressen, bei bedecktem Himmel 
und 15 Grad, ein Stück Grünzeug klebt noch an der Nase.

Und nun kommt der Überraschungsteil vom Nachmittag:
Außer Julchen hab ich seit ca. 2 Wochen keine Schildkröte mehr
 fressen gesehen, auch nicht bei Temperaturen von über 20 Grad.
 In den Frühbeeten hab ich nicht gefüttert, 
die Tiere mussten schon raus kommen, 
wenn sie Hunger verspürten. 

Nun hatte ich heute 3 Romanasalate noch im Kühlschrank, 
die unbedingt gegessen werden mussten, 
eigentlich von Menschen.
Ich legte Julchen eine Hälfte vor den Frühbeeteingang - 
und Julchen hat diese doch recht große Menge im Nu verputzt.
Hm, die anderen Frühbeete waren ja bereits verschlossen, 
die nicht mehr fressenden Schildkröten lagen entweder im
 dunklen Schlafteil oder kamen in den vorderen Bereich, 
denn am Nachmittag setzte sich die Sonne durch, 
bis sich am Abend dann strahlend blauer Himmel präsentierte. 
Ich legte die restlichen Romanasalathälften in die sonnigen
 Frühbeetteile und staunte nicht schlecht, als meine doch seit
 Wochen nicht mehr hungrigen Schildkrötendamen 
gleich anfingen zu fressen. 
Schnell nahm ich eine Salathälfte wieder weg 
und legte sie Hermann vor das Frühbeet. 
Und siehe da, auch der alte Herr kam heraus und fraß. 
Das nenne ich mal Wildtiere! 
Gehen keinen Meter aus dem Frühbeet um zu futtern, 
es wächst sehr reichlich überall. 
Aber wenn ihnen was vor die Nase gelegt wird, 
dann schlagen sie zu. 
Mein Schildkrötenherz schlug schließlich so hoch, 
dass ich noch Salat aus dem Garten und Wildkräuter 
in die Frühbeete legte und dem Hermann noch Malve 
und Hibiskus serviert habe. 
Die Tiere haben mich so verblüfft, 
dass ich sie einfach heute verwöhnen musste. 
Schließlich sind schon einige weg, 
ohne sich zu verabschieden 
und die noch Wachen sehe ich auch bald lange nicht mehr.

Da versteht Ihr doch, dass ich sie noch verwöhnen wollte, oder?
Aber es zeigt sich auch wieder, 
dass Schildkröten sich nicht in ein Schema pressen lassen, 
dass sie machen, was SIE für richtig halten. 
Und wenn es denn gerade passt, dass sie dann auch fressen, 
was man ihnen vor die Nase legt, 
auch wenn sie ansonsten nichts mehr fressen. 
Und es macht auch nichts. 
Sie haben noch genügend Zeit, zu verdauen.
-
Vor Jahren habe ich meine Micki 
(die jetzt schon eingegraben ist) beobachtet, 
wie sie ganz viel gefressen hat 
und dann in der Nacht in die Tiefe verschwunden ist 
für den Winter. 
Klappt alles, wenn man die Tiere in Ruhe lässt.

 

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